Tag 14 – Mansilla de las Mulas
37 km (429,8) 8,5 h
Gestern hatte ich die letzten fünf Kilometer einen Schmerz im linke Fuß. Nachdem ich die Schuhe ausgezogen hatte, habe ich nichts mehr gemerkt. Ich dachte mir, es wäre die Erschöpfung vom gestrigen langen Tag. Heute morgen, hat es nach dem Schuhe anziehen wieder weh getan. Es hat sich herausgestellt, dass mein Knöchel etwas geschwollen war bzw ist. Naja, da dachte ich mir, das läuft sie schon aus. Hat es in großen und ganzen auch. Jetzt nach der Ankunft in Mansilla de las Mulas ist es kaum noch geschwollen. Allerdings bin ich nach dem heutigen 37 km komplett tot.
Morgen nach Leon sind es noch 18 km. Ich werde mich dort in einem Hotel einbuchen ein bisschen die Stadt erkunden und abends weggehen. Im Hotel kann ich dann, anders als in den Herbergen, ausschlafen. Den Herbergen wird man um 8 Uhr spätestens rausgeschmissen.
Gestern habe ich einen jungen Spanier getroffen, der letztes Jahr den Jakobsweg von Rom gelaufen ist. Das sind 3000 km. Und weil das scheinbar noch nicht genug war, hat er in komplett ohne Geld gemacht. Die komplette Strecke nur mit Spenden und der Obdach der Herbergen. Das nenne ich mal eine Herausforderung.
Heute bin ich die Länge auf von zwei Option gelaufen. Die eigentliche Strecke ging fast die ganze Zeit an der Straße entlang, meine durch einen kleinen Wald und vorbei an Feldern. Das hat sich meiner Ansicht nach gelohnt. Allerdings gab es aber auch nur einen kleinen Laden auf der Strecke, bei dem ich mir Brot (barra de pan) und Käse geholt habe. Diesen habe ich mir dann mit zwei süßen Katzen geteilt. Danach hatte ich noch 23km in Einsamkeit vor mir. Anstrengend aber schön.
Hier in der Herberge bin ich auf einen Mann getroffen, der sehr gläubig ist. Er hat mir angeboten mit Gottes Wort meinen Fuß zu heilen. Ich habe zugestimmt, weil ich nicht richtig verstanden hatte, was er sagte. Es war mir ein wenig peinlich, als er mir die Hand aufgelegt hat. Naja, schaden wird es sicher nicht.
Später hat er mir erzählt, dass er den Camino schon hinzu gelaufen ist und sich jetzt auf dem Rückweg befindet, um danach wieder nach Santiago zu laufen. Er sammelt dabei die ganze Zeit Müll von der Straße und den Wegen auf. Ein echter Held in einer schmutzigen Welt. Es ist unglaublich, wie viel Müll einfach so auf die Straße geworfen wird. Bei dem Müll, den ich so sehe, muss ich auch leider Absicht unterstellen. Natürlich fällt einem mal unabsichtlich etwas runter, aber wenn es ganze gefüllte MC Donalds Tüten sind, ist das etwas unglaubwürdig.
Ich hatte mir zum Abschluss des Tages in einem Lokal das Pilgermenü bestellt. Ich habe extra gefragt, ob es eine vegetarische Option gibt. Nachdem aus dem Weg geräumt war, dass auch Fisch nicht dazu zählt, habe ich dann nur Tunfisch auf meinen Salat bekommen.





No Comments