Tag 22 – Triacastela
33 km (631) 8h
Es hat sich herausgestellt, dass ich am Vorabend auf ein paar wirklich interessante deutsche Jungs gestoßen bin. Mit allen dreien hatte ich noch den ganzen Tag über sehr viel Spaß und tiefe Gespräche. Frühs bin ich noch allein den Berg hoch gelaufen, da ich der einzige war, der aufs Frühstück verzichtet hat. Ich habe mir vom Herbergsvater nur etwas Obst mitgeben lassen. Ich hatte wiedermal einen traumhaften Sonnenaufgang zu einem wirklich schönen Aufstieg, durch kleine Dörfer, Wiesen und verwachsene Wälder. An diesem Tag hatte ich wettertechnisch wirklich alles, von Sonne, bei klarem Himmel, zu Schnee und Regen und teilweise sogar ein Sturm. Irgendwie hat alles so gut zur Landschaft gepasst.
Abends sind wir zu viert beim Abendessen zusammen gesessen. Wir haben uns übers Kochen unterhalten. Alex, ein Franzose, der gut deutsch spricht, hat eine von seinen kochkünsten berichtet. Er meinte am liebsten kocht er „schmierige Rosette“. Wir sind alle bald vor Lachen vom Stuhl gekippt. Ich muss mich jetzt noch beim Schreiben kringeln. Was er meinte war schwierige Rezepte. Wie toll doch die deutsche Sprache ist.





Ignoranz/Intoleranz
Ich habe mit dem alleine laufen noch mal um ein Gespräch über Glauben Gedanken gemacht, und besonders wie viele andere Möglichkeiten es gibt ignorant bzw intolerant zu sein. Wie sie dazu führt uns von anderen Menschen abzugrenzen und noch schlimmer, uns über sie zu stellen, weil wir uns weiß machen etwas besseres zu sein.
Hier ein paar Beispiele. Beim Laufen waren mir noch einige mehr eingefallen.
Nationen – selbst in unserer fortgeschrittenen Zeit ist es immer noch so wichtig auf welcher Seite willkürlich gezeichneter Grenzen wir geboren wurden .-siehe Putin
Selbst mit vermeintlich immer besserem Zugang zu Informationen scheint doch die Wahrheit für jeden in seiner Blase so persönlich zu sein wie noch nie.
Reichtum – Durch finanzielle Unterschiede bildet sich eine Abgrenzung zwischen denen da oben und denen da unten. Und die Schere scheint immer weiter zu klaffen. Dadurch ergeben sich immer wieder neue Bereiche, die einem nur durch die zur Verfügung stehenden Mittel erreichbar gemacht werden. Z.b. Bildung, Netzwerk, dadurch Vitamin-B ….
Fußball, Alter, Gebrechen. Ich denke mit etwas Fantasie könnte man die Listen unendlich weiterführen aber ich belasse es jetzt einfach mal dabei.
Ich sehe mich doch als ein von vielen Erdenbürger und ich versuche auch immer offen und vorurteilsfrei auf Menschen zuzugehen. Und doch erwische ich mich immer wieder dabei jemanden in Schubladen zu packen, ohne mehr über ihn zu wissen, als nur das äußerliche bzw. der erste Eindruck, den die Person auf mich machet. Besonders markant fällt mir das auf, wenn ich später eines besseren belehrt werde, die Person doch ganz anders ist, als ich sie mir zuerst ausgemalt hatte.
Ich strebe daran zu arbeiten mir abzugewöhnen was mir meine Erziehung durch die Gesellschaft, Freunde und Familie anerzogen wurde. Nur wenn ich mich selbst und andere hinterfrage, denke ich, mich langsam zu mehr Toleranz entwickeln zu können. Ich bin dankbar, dass ich das nicht alleine lösen muss, sondern mich die schon oben genannten, Familie, Freunde und Gesellschaft, dabei unterstützt.
Hier zeige ich euch noch ein paar Beispiele, wie die Wanderwege beschaffen sind.
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