Wie viel Geld habe ich auf dem Ta Araroa ausgegeben?
Hauptseite des Through-Hikes mit Übersicht der gelaufenen Strecke
Wie es der Zufall wollte, hatte ich 7 Stunden Aufenthalt auf dem schönen Flughafen von LA. Da es mit meiner Konzentration nicht zum Besten stand, nutzte ich die Zeit, um meine Ausgaben vom Te Araroa zusammenzustellen.
Bereits auf dem Trail habe ich meine Ausgaben minutiös in einer App dokumentiert. Die generierten Daten habe ich als CSV exportiert und in Google Sheets weiterverarbeitet.
Ich muss zugeben, dass ich nicht wirklich auf das Geld geachtet habe, da ich kein striktes Budget hatte. Sicherlich kann man den TA viel günstiger gestalten als ich, wenn man weniger in Restaurants isst, weniger in Betten schläft und weniger in Cafés rumhängt. Generell ist Neuseeland sehr teuer. Ich war überrascht, wie schnell ich hohe Kosten hatte.
Für mich war es wichtig, mich beim Wandern gut zu ernähren. Ich hatte immer viel frisches Gemüse dabei und gönnte mir gerne mal etwas, wo andere sich eher spartanisch ernährten, mit wenig mehr als Wraps mit Käse, Wurst und Erdnussbutter.
Nicht aufgeführte Kosten
Einige Kosten habe ich bewusst weggelassen, da sie nicht per se zum TA gehören.
Meine neue Brille, da ich meine alte im Whanganui River verloren habe. Ein Kindle, da mein E-Reader am zweiten Tag kaputt ging, Skydiving, Canyoning, etc.
Nicht inbegriffen sind die Kosten für den Flug nach Neuseeland, das Visum und meine Grundausstattung, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hat.
Wo kann man sparen?
Auch hier ist es wie mit allem, jeder geht seinen eigenen Weg. Wer Geld sparen will, kann das sicher an vielen Stellen tun. Es kommt darauf an, auf wie viel “Komfort” man verzichten will. Wer sich nach einer anstrengenden Etappe gerne eine warme Mahlzeit zubereiten lässt oder zur Abwechslung mal nicht im Zelt schlafen will, muss dafür bezahlen. Ein paar Tipps, wie man günstiger über die Runden kommt, gebe ich in jeder Kategorie.
Kategorien
Ich habe die Kosten in die folgenden, für mich sinnvollen Kategorien eingeteilt. Jede zeigt für sich, welche Summe in den viereinhalb Monaten angefallen ist und welchen Anteil sie an den Gesamtausgaben hatte.
Essen | 2,419.00 € | 28.25% |
Einkaufen | 2,089.00 € | 24.39% |
Allgemein | 2,060.00 € | 24.05% |
Unterkunft | 1,028.00 € | 12.00% |
Transport | 538.00 € | 6.28% |
Kaffee | 430.00 € | 5.02% |
Gesamtkosten | 8,564.00 € | |
Monatliche Kosten | 1,903.11 € |
Transport
In diese Kategorie fallen die Kanu- und Kajakfahrten, die Mountainbikes, die Fähre auf die Südinsel und die Bus- oder Zugfahrten innerhalb und zwischen den Städten bzw. nach Cape Reinga, dem Ausgangspunkt des Trails.
Ich denke, wenn man jeden Meter zu Fuß geht und ansonsten den Daumen am Straßenrand ausstreckt, wenn man einen Abschnitt überspringen will, kann man ganz auf Verkehrsmittel verzichten, mit Ausnahme der Überquerung der Cook Straight zur Südinsel.


Einkaufen
Hier finden sich hauptsächlich Lebensmittel, die ich in Supermärkten gekauft habe. Unter anderem fallen in diese Kategorie auch Kleinigkeiten wie Notizbücher, Stifte, Sonnencreme usw., die ich nicht extra dokumentiert habe.
Am günstigsten kann man bei Pak,n,Save einkaufen. Allerdings gibt es diese nur in größeren Städten und oft auch eher außerhalb. Ansonsten fährt man mit New World, Countdown oder im Zweifelsfall mit Foursquare immer gut. Four Square ist vor allem in kleineren Orten die einzige Option, aber auch die teuerste. Was man auf dem Trail Essen kann, werde ich in einem separaten Artikel behandeln.

Essen
Mahlzeiten, die ich in einem Restaurant oder Café zu mir genommen habe. Dazu gehört auch mal ein Kaffee oder ein Stück Kuchen. Da war ich bei der Trennung mit der Kategorie Kaffee nicht ganz sauber.
Man kann natürlich Geld sparen indem man nicht in Restaurants ist, doch kann man vermutlich die Kosten die ich hier für Essen ausgegeben habe nicht einszueins auf die Kategorie Einkaufen übertragen, doch mindestens von 50 % kann man wohl ausgehen, da die Supermärkte auch recht teuer waren. Wirklich sparen kann man sicher nur wenn man sich bei der Art der Nahrungsmittel einschränkt.

Unterkunft
Hütten, Hotels, Campingplätze. Diese fallen insbesondere in den Ortschaften an. Der Vorteil ist hier, dass man meistens die Möglichkeit hat, Wäsche zu waschen und seine elektrischen Geräte aufzuladen. Oft gibt es auch eine Küche, die zur freien Verfügung steht.
Die Hütten in den Bergen und die Zeltplätze, die vom DOC, Department of Conservation, zur Verfügung gestellt werden, werden entweder mit Einzeltickets pro Übernachtung abgerechnet oder mit einem Pass, mit dem man sie für einen bestimmten Zeitraum unbegrenzt nutzen kann. Ich hatte einen Halbjahrespass, der sich vor allem auf der Südinsel mehr als bezahlt gemacht hat. Strom und warmes Wasser gibt es hier in der Regel nicht.

Wer kostenlos zelten möchte, kann außerhalb der Ortschaften wild campen. Inwieweit das erlaubt ist, konnte ich nicht wirklich in Erfahrung bringen. An vielen Picknickplätzen sind Schilder aufgestellt, die das Übernachten ausdrücklich verbieten. Ansonsten sollte man darauf achten, nicht auf Privatgrundstücken zu campen oder den Besitzer fragen, ob es in Ordnung ist, sein Zelt für eine Nacht aufzustellen. Ich habe so schon mehrmals bei netten Leuten im Garten übernachtet.
Eine Ausnahme für diejenigen, die wirklich knapp bei Kasse sind, aber nicht ausschließlich, bieten die sogenannten Trail Angels. Das sind Menschen, die meist gegen eine Spende, eine Aufwandsentschädigung oder kostenlos einen Schlafplatz zur Verfügung stellen. Manchmal kochen sie auch für die Gäste. Auf Facebook findet man entsprechende Te Araroa Gruppen, die einen mit den Trail Angels in Kontakt bringen. Das ist auch eine gute Möglichkeit, Einheimische kennen zu lernen.

Kaffee
Da ich meiner Sucht bei jeder Gelegenheit gefrönt habe, war es mir wichtig, diese Ausgabe extra zu dokumentieren, um selbst einen Überblick zu behalten, wie süchtig ich bin. Hier kann es sein, dass ich auch mal ein Stück Kuchen verdrückt habe. Bei der Kategorie Essen kann, wie oben bereits erwähnt, auch mal ein Kaffee mit reingerutscht sein.

Allgemein
Alle Kosten, die keiner der anderen Kategorien zugeordnet werden können. Dazu gehören Kleidung, Ersatzteile, Ausrüstung wie ein neues Zelt, ein Schlafsack usw. Spenden an den TA- und DOC-Fonds. Dieses Geld wird für die Instandhaltung der Trails verwendet. Beide sind notorisch unterfinanziert.
Ausrüstung ist in den größeren Städten grundsätzlich gut erhältlich, aber wie alles in Neuseeland teurer als in den Staaten oder in Europa. Man zahlt eben die Inselmaut. Daher hilft eine gute Planung von zu Hause aus. Was man vor Ort nicht bekommt, kann man online bestellen und sich z.B. zu einem Trail Angel oder Campingplatz schicken lassen und dort abholen.


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