Tag 18 – Astorga
32 km (500) 5,5h
Heute habe ich die noch einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. 32 km bei einer Laufzeit von 5 Stunden. Heißt, ich bin schneller als 6 km/h gelaufen. Heute gibt es einfach gut voran, ohne mich zu zwingen besonders schnell zu laufen. Irgendwann, in die letzten zwei Stunden, hat mich dann der Ehrgeiz gepackt, um 13 Uhr in Astorga in der Herberge zu sein. Und ich habe es geschafft. Inzwischen wird es zunehmend hügeliger. Doch selbst die Steigungen könnten mich nicht bremsen.
Zeitig anzukommen bedeutet natürlich auch, mehr Zeit zum Ausruhen zu haben.
Heute gab es ein wunderbares Licht, das sich durch ständig wechselnden Wolkenformationen warf. Erst saß ich bei Kaffee con Leche auf einem zentralen Platz und später auf der Stadtmauer, mit Blick auf die Berge. Ich konnte mir schon ausmalen welche Höhen ich morgen zu überwinden habe. Es wird aber vermutlich nichts im Vergleich zu den Bergen, die Thomas und ich letztes Jahr in den Alpen überquert haben.
Ich versuche täglich etwas Laufmeditation einzubauen. Dabei geht es darum, jeden Schritt bewusst zu machen, ohne mich von meinem Gedankenstrom überwältigen zu lassen. Meditation fällt mir generell schwer, da ich es kaum schaffe nicht gleich jeden kleinsten Gedanken, den mein Gehirn hervorbringt, nachzugehen. Oftmals sind es sehr banale und unnötige Dinge. Aber genau das “Hinterherrennen” sein zu lassen, scheint mir fast unmöglich.
Ich schätze ich habe mir dieses „mich selbst ablenken/unterhalten“ zum Teil irgendwie antrainiert. Im Alltag schaffe ich es kaum eine Minute unbefüllt, mit Beschäftigung für mein Gehirn, zu verweilen. Mein Gehirn sucht scheinbar sogar Ablenkung, wenn ich etwas zur Beschäftigung darbiete, z.b. beim Lesen.
Die Meditation soll genau das Gegenteil trainieren, eben nicht jeden Gedanken, der herbeifliegt, „ernst“ zu nehmen und ihm nachzugehen.
Geht es euch ähnlich?




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