Tag 23 – Marcadoiro
33,5 km (664,5) 8h
Heute war wieder ein köstlich langer Tag. Und nicht noch weiter laufen zu müssen, habe ich mir ein Zimmer in einer Pension genommen. Ich bin heute, wie fast immer, gegen 7.30 Uhr losgelaufen. Für mich ist das die beste Zeit. Es ist nicht mehr dunkel und ich kann mit der aufgehenden Sonne gemeinsam in den Tag starten. Der heutige Morgen war extrem emotional. Wann man so viel Zeit mit sich selbst verbringen und die Gedanken, nach nun immerhin zwei Wochen und über 400 Kilometern laufen, langsam zur Ruhe kommen, passiert es, das innere Mauern zusammenbrechen.
Ich habe geweint wie ein kleines Baby. Es kam von richtig tief unten. Das ist ein richtig gutes Gefühl, dass mich leider im Alltag nicht genug überfällt. Ich hatte mir Musik angehört, die wir oft zu Hause hören. Irgendwie hat sie mich daran erinnert, wie schwer mir manche Dinge im Leben fallen und wie wenig ich manchmal so schöne Dinge, wie Musik oder gemeinsames Tanzen zur selbigen, im Alltag zu wertschätzen weiß. Ich hab das Gefühl, dass für mich alles mit der Zeit selbstverständlich wird.
Ich habe heute die Marke für die letzten 100 km bis Santiago überschritten. Ich kann es somit zeitlich noch weiter bis Finisterre packen. Mir bleiben noch genau sieben Tage die ich zum Laufen nutzen kann.
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