Tag 25 – Arzúa
29 km (723,5) 5,5 h
Sprachen sind schon eine wunderbare Sache. Kann man sie, öffnen sich einem Türen oder sogar die Herzen der Menschen. Man kommt sicher auch ohne sie aus, aber der Unterschied der Erfahrungen, die man macht, ist enorm.
In Spanien gibt es viele Dialekte und Sprachen, die sich mehr oder minder unterscheiden. Was man als „Spanisch“ bezeichnet ist eigentlich Castellano, so etwas wie Hochdeutsch. In Valencia spricht man Valenciano und in Barcelona Catalan. Momentan bin ich in Galicien. Hier spricht man eine Mischung aus Spanisch und Portugiesisch. Egal wo man hinkommt, wenn man anfängt Spanisch zu sprechen, switchen die Leute von ihrem lokalen „Sprachen“ zu Castellano und man versteht sich so recht gut. Das ist so, wie wenn ich nach Altheim gehe und automatisch auf Aaldemerisch umschalte. Wieder zurück in Mannheim merkt man mir das nicht an, da ich sprachlich zurückschalte.
Gerade war ich zusammen mit einem Rudel Jungs aus Malaga in der Herberge. Alter Vater, sprechen die eine Sülze. Ich konnte kaum erkennen, dass es sich um Spanisch handelt. Einige Bierchen und Weinchen haben aber trotzdem dafür gesorgt, dass wir uns verstehen – auf die ein oder andere Art.
Einer der Jungs ist sogar Logopäde. Ich hatte in die Runde gefragt, wie er Menschen besseres sprechen beibringen soll, wenn man ihn selbst kaum versteht. Das Gelächter war groß.
Morgen steht die letzte Etappe zur Pflichtveranstaltung – Santiago de Compostela – bevor. Es bleiben ca. 39 km. Danach ist alles nur noch Kür. Aber die mache ich natürlich am liebsten.


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