Tag 12 – Carrión de Los Contes
18,6 km (354,8) 4h
Heute habe ich es tatsächlich geschafft weniger als 20 km zu laufen. Die nächste offene Herberge wäre erst wieder nach weiteren 17 km gewesen.
Ich wurde schon von dem Klosterwart gewarnt, dass es auf dem Weg kein Wasser oder Essen gibt. Ich muss mich also für Morgen vorbereiten. Wasser nehme ich aus der Leitung in meiner Trinkblase mit und ansonsten habe ich ein Stück Käse, Brot und etwas Obst und Gemüse im Rucksack.
Ich laufe jeden Morgen eh erstmal 2-3 Stunden, bevor ich etwas esse. Daher kein Grund zur Panik.
Heute sind Fragen aus dem Publikum aufgekommen.
1. Warum pilgere ich den Jakobsweg?
Das ist eine gute Frage, die ich vor zwei Jahren anders beantwortet hätte als heute.
Vor zwei Jahren war es die Herausforderung und der Wunsch einmal eine so lange Strecke am Stück zu laufen. Jetzt würde ich das ganze noch etwas erweitern, da ich ja eh gerade einen großen Umbruch in meinem Leben vor mir habe. Daher ist es etwas „spiritueller“, in dem Sinne, dem Alltag zu entfliehen, um mir Gedanken darüber zu machen, was ich denn eigentlich vom Leben will. Mein Personal Coaching hat mich dafür die letzten Monate schon vorbereitet und geöffnet. (Mehr dazu sicher später)
2. Wieso laufe ich diese Route und keine andere?
Es gibt viele Routen durch ganz Europa und auch einige in Spanien. Der Camino Frances, den ich laufe, ist darunter der bekannteste und am meisten frequentierte. Einen persönlichen Grund, außer das er besonders lang ist, gibt es nicht.
3. Hast du etwas neues über dich und die Welt entdeckt?
Ja, besonders, dass es zum glücklich sein nicht viel mehr bedarf als einen Rucksack mit Klamotten, einen Schlafsack und etwas Essen. Mehr Erkenntnisse werden sicher noch folgen.
Heute bin ich schon gegen 12.30 Uhr im Kloster Santa Clara angekommen. Es ist schon etwas besonderes in einem Gebäude aus dem 13. Jahrhundert zu übernachten. Spartanisch, praktisch, gut. (Und kalt)
Den Rest des Tages habe ich in der Sonne bei einem Kaffee auf der Bank vor einer Kirche verbracht. Wenn es doch nur immer so wäre.
Mein Ziehspanier hat sich als Masseur entpuppt. Nach seiner Behandlung am gestrigen Abend und einem kurzen Tag heute, geht es meinen Beinen schon viel besser.
Morgen kann es dann wieder richtig abgehen!







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