Tag 19 – Foncebadón
27 km (527) 6h
Heute hat sich die Vegetation erheblich geändert. Bäume, soweit das Auge reichen konnte. Leider war es durch die Suppe, in der ich gelaufen bin, nicht sonderlich viel zu sehen (max. 300 m).
Es gibt sehr viele Nadelbäume, die ich von zu Hause nicht kenne. Die Krone ist rund und so spitz aufsteigend, wie bei unseren Tannen.
Foncebadón liegt 1400 m über dem Meeresspiegel. Das heißt, ich bin heute ca. 600 m aufgestiegen. Morgen geht es dann nochmal leicht bergauf und dann 1000 m in die Tiefe, bis zum nächsten Tagesziel.
Gestern hatte ich eine große Schar an Leuten in der Herberge angesammelt. Heute ist davon komischerweise niemand zu sehen. Einige werden sicher schon einen Ort vorher halt gemacht haben, aber das außer dem Schweizer niemand hier angekommen ist, ist schon seltsam.
Ich denke viel darüber nach, mit wie wenig man hier auskommt. Man hat einfach nicht so viel Stauraum wie zu Hause. Gerade beim täglichen laufen, merkt man was man dringend braucht und was einem nur zur Ballast fällt.
Ich würde sagen, ich habe schon weitestgehend auf ein Minimum reduziert. Ich habe mir fünf Paar Socken eingepackt, drei Paar zu viel. Abends laufe ich mit Flip-Flops herum und tagsüber würden mir zwei Paar vollkommen ausreichen. Eines wird abends von Hand gewaschen, das andere getragen. Ähnlich geht es mir mit Unterhosen. Obwohl hier wohl eher drei ein gutes Maß sind. Wo ich sicher noch Gewicht reduzieren könnte, ist der Rucksack selbst (3,2 kg) und bei dem Pulli und der Jogginghose, die ich abends an trage. Die sind recht „schwer“ und sperrig. Für die Wanderung in Neuseeland würde ich hier nochmal optimieren.
Mein restliches Gewicht ist Essen und 2-3 Liter Wasser.
Heute habe ich bei der Laufmeditation ein Mantra ausprobiert. Es geht wie folgt: „links, rechts, links, rechts, links…“ Ich denke ihr könnt euch selber denken, wie es weitergeht…. 😀
Das funktioniert ganz gut. Viel weniger ablenkende Gedanken.
Ich habe heute die Hälfte des diesjährigen Caminos überschritten, 270 km seit Burgos und noch ca. 230 to go. Google fit zeigt mir 284 km am. Das liegt an den Strecken, die ich nach Feierabend innerhalb der Ortschaften zurücklege.




No Comments