Pyrenäen – Über den Wolken ist immer schönes Wetter
Und so war es auch immer wieder auf dieser Wanderung. Oft überwanden wir mehr als tausend Höhenmeter und besiegten so das schlechte Wetter.
Und so war es auch immer wieder auf dieser Wanderung. Oft überwanden wir mehr als tausend Höhenmeter und besiegten so das schlechte Wetter.
Ich beginne alles in den Rucksack zu packen, nur der Schlafsack und die Isomatte bleiben vorerst draußen. Das ist die Feuertaufe für mein neues Zelt. Es muss sich bewähren. Viel kann nicht kaputt gehen. Es sei denn, der Stoff reist.
Während wir uns in der ersten Woche noch im Allgäu in den Pyrenäen befanden, waren wir in der letzten Woche im echten Hochgebirge. Jeden Tag haben wir zwischen 1000 und 2000 Höhenmeter auf unseren Tellern.
Wie es der Zufall wollte, trafen wir meine Freunde wieder, die mich schon in Neuseeland begleitet hatten. In Saint Jean treffen wir uns. Viele andere, mit leichteren Rucksäcken, die viel leichter zu sein scheinen als unsere. Sie ziehen nach Westen, wir nach Osten, den Pyrenäen entlang.
Nach einer anderthalbjährigen Reise durch zwei Kontinente und zehn Länder kehre ich zurück nach Deutschland, um ein neues Kapitel auf meiner Heldenreise zu beginnen. Das Wandern hat sich als zentraler Bestandteil meiner Erfahrung erwiesen, wobei ich über 5000 km zu Fuß zurückgelegt und dabei mehr als 12000 Höhenmeter überwunden habe. Doch trotz meiner Rückkehr betrachte ich dies nicht als das Ende meiner Reise, sondern als den Beginn eines neuen Abschnitts.
Nachdem alle angekommen waren, gab es ein leichtes Abendessen und dann die Einführung, mit der der Ernst des Silent Retreats begann, absolute Stille. Im Grunde war keinerlei Kontakt erlaubt, nicht einmal durch Gesten oder mit den Augen. Teil des Programms war es unsere Telefone abzugeben. Lesen, Schreiben, Sport, alles untersagt.
An einem schönen, sonnigen Tag saß ich vor einem Café und las. Mein Rucksack steht direkt neben mir, wo ich ihn sehen kann. Plötzlich kommt eine ältere Frau vorbei, die ihrem Hund etwas von dem Wasser gibt, das auch neben mir steht. Ein Mann mit weißem Hemd und weißen Kopfhörern kommt dazu und streichelt den Hund und unterhält sich mit der Frau. Das war der Trick. Ich weiß nicht, ob der Hund als Ablenkungsmanöver eingeweiht war oder ob sein Frauchen dazu gehörte. Ich weiß nur, dass plötzlich ein anderer Rucksack neben mir stand. Der Dieb war schon außer Sicht.
Ein Jahr geht zu Ende, das für mich in vielerlei Hinsicht völlig anders war als die letzten 20 Jahre zuvor. Es war das erste Jahr, in dem ich kein Geld mit meiner Arbeit verdient habe. Es war das erste Jahr in meinem Leben, in dem ich nicht in Deutschland war. Die von Matze Hielscher gestellten Fragen zum Jahresrückblick habe ich für mich selbst beantwortet.
Ich bin eher der saftige Typ. Ich liebe die Abwechslung. Ich liebe es, durch einen Wald zu gehen, mit seinem Duft von Nadeln und Laub. Auf der offenen Prärie ist man der Sonne gnadenlos ausgesetzt. Der Wald bietet Schutz. Er kühlt. Der Boden ist weicher. Das Sonnenlicht verwandelt sich in ein Schattenspiel, das durch die Blätter und Nadeln dringt.
Immer mehr Kondore kreisen über uns. Große Tiere mit einer Flügelspannweite von mindestens eineinhalb Metern. Obwohl wir wissen, dass die Vögel auf der Suche nach Aas sind, können wir uns des Eindrucks nicht erwehren, dass sie nur darauf warten, dass wir ihre Beute werden. Immer wieder fliegen sie nur wenige Meter über unsere Köpfe hinweg. Mit einem mulmigen Gefühl beginnen wir zu packen.