Peru lässt mich nicht gehen – la multa
Ich bin aus Ecuador geflohen, um so schnell wie möglich nach Peru zu kommen. Meine Eile habe ich mit einer Strafe bei der Ausreise bezahlt. An der Grenze zu Bolivien macht mich der Grenzbeamte auf eine Zahl in meinem Pass aufmerksam. Da ist eine kleine 30 auf dem Stempel. Diese bezieht sich auf ein Interview, das ich mit seinem Kollegen bei der Einreise nach Peru hatte. Unbewusst habe ich auf die Frage, wie lange ich in Peru zu bleiben gedenke, lapidar mit 30 Tagen geantwortet.
Rechtlich gesehen darf ich mich als EU-Bürger bis zu 90 Tage innerhalb von 180 Tagen ohne Visum in Peru aufhalten. Dumm nur, dass die 30 Tage, über die ich mir in dem Moment keine Gedanken gemacht hatte, den Ausschlag gaben. Mein Top Tipp, einfach 90 Tage angeben, kürzer bleiben kann man schließlich immer. Die 33 Tage über meiner Zeit haben mich umgerechnet ca. 40 Euro gekostet und einen Ausflug in den umliegenden Ort zur Banco Nacional, wo ich diese Multa (spanisch für Strafe) bezahlen durfte. Der Busfahrer hatte mir versprochen zu warten, was er aufgrund der langen Zeit, die ich in der Bank verbringen durfte, nicht einhalten konnte.
Da ich nicht gut nachgedacht hatte und meinen kleinen Rucksack im Bus gelassen hatte, machten sich meine Sachen im Wert von über tausend Euro alleine auf den Weg nach La Paz, eine der beiden Hauptstädte Boliviens.
Als ich wieder an der Grenze ankam, wurde mir sehr geholfen. Der Zollbeamte half mir an der Schlange vorbei. Die Dame, die die verschiedenen Warteschlangen koordinierte, hat mir schnell einen Ersatzbus besorgt, mit dem ich kostenlos fahren konnte, obwohl er von einer anderen Firma war. Bei der Ankunft in La Paz wartete bereits der Fahrer meines ursprünglichen Busses auf mich und übergab mir alle meine Sachen. Danke, Peru und Bolivien.
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