Übersicht Posts – Te Araroa 2022/23

90 Mile Beach

Neuzig Meilen sind scheinbar eine Übertreibung, die auf einen Messfehler zurückzuführen ist. So wie ich es verstanden habe wurden früher Pferde, bzw. die Ausdauer derer, genutzt um Strecken zu vermessen. Ein durchschnittliches Pferd hat es wohl auf 30 Meile pro Tag geschafft. Das, das zum Vermessen dieses im Norden von Neuseeland liegenden Strandes verwendet wurde, hat eher 30 km am Tag geschafft.

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Ahipara – Paihia

Mein verletzter rechter Fuß hat es mir nicht gestattet weiter zu laufen. Ein Pausetag hat daher nach mir gerufen. Alle anderen aus meiner Gruppe wollten eh einen einlegen, so habe ich mich prompt entschieden auch mit nach Kaitaia zu trampen und dort den Tag mit essen, lesen und einkaufen zu verbringen.

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Auckland – fast 600 km

Wir hatten einen herrlichen sommerlichen Tag um ein paar Kilometer am Strand hinter uns zu bringen. Das Wetter war prächtig und die Füße haben gut mitgemacht. Irgendwie haben sich die schlanken 15 Kilometer am Starand entlang in die Länge gezogen. Die Flut war gegen Ende an ihrem Maximum.

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Von Stadt zu Stadt

Ich kann mich selbst riechen, so wie man riecht, wenn man ein paar Tage im Busch verbracht hat. Ein Geruch, der mir, wenn ich alleine bin, überhaupt nicht wahrzunehmen scheine. Doch hier bin ich nun, in mitten gewaschener und parfürmierter Menschen, zivilisierte Menschen, die alle einem Alltag nach gehen, der es nicht gestattet, so auszusehen wie ich. 

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Ein Drittel des Te Araroa – 1000 km

Es ist schon ein wenig surreal, bereits ein Drittel, 1000 km, der Wanderung gewandert zu sein. Wir haben den 90 Mile Beach mit seinen endlos erscheinenden Kilometern der Monotonie gemeistert. Wir sind knietief durch Matsch und Schlamm gewartet, um über Berge und an andere Ufer zu kommen. Wir hatten das Wasser des Öfteren bis zu den Knien, zur Hüfte und sogar bis zum Hals stehen, welches nicht nur von oben, sondern auch ganz oft von unten kam.

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Ins Wasser gefallen

Das unbeständige regnerische Wetter hält uns davon ab, den Trail zu laufen, so wie er vorgesehen ist. Regen hält uns davon ab Flüsse zu überqueren und herab zu paddeln, und starker Wind, höher liegende Passagen in den Bergen zu überqueren. Aufgrund der Umstände habe ich versucht, das Beste aus der Situation zu machen und Abschnitte zu laufen, die nicht problematisch sind, und nicht einfach nur die Zeit mit Warten verstreichen zu lassen.

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Das Ende der Nordinsel – Auf halbem Weg

Jetzt bin ich selbst schon mehr als die Hälfte der insgesamt 3000 Kilometer gelaufen, und das in nur 2 Monaten. Was vor ein paar Monaten noch wie eine unendlich lange Strecke aussah, ist inzwischen ganz normal, mein Alltag. Vielleicht sogar schon zu normal, so, dass ich mir jetzt gar nicht mehr vorstellen kann, einen normalen Alltag zu haben, zu einer bestimmten Zeit aufstehen zu müssen, um zur Arbeit zu gehen und Erledigungen zu machen. Wer würde sowas denn täglich freiwillig machen wollen? 

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Die Tararuas

Wie interessant es doch ist zu beobachten, in welcher Umgebung sich der uns allen geliebte Schlamm manifestiert. Dort wo er uns den Aufstieg in die Tararuas erschwert, finden wir verwunschene Wälder, mit gestorben erscheinenden Bäumen, die in einen Mantel aus Moos gekleidet sind. Im Schatten der über uns thronenden Wolken bekommt man den Eindruck, dass hinter jeder Ecke ein Waldschrat hervorspringen könnte.

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Richmond Ranges -Hart für die Knie

Die Richmonds sind dafür bekannt besonders hart zu sein. Von Anfang an treibt es uns in seine dicht bewachsenen Wälder birken- und tannenartiger Bäume. Unser Pfad zieht sich immer und immer weiter entlang des türkisklaren Wassers, das sich unerlässlich das in Felsen überschüttete Flussbett hinab trägt, uns entgegen auf dem Weg nach oben.

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Nelson Lakes – 2000 km besiegt

Der größere Teil meiner Reise in Neuseeland liegt bereits hinter mir und so machen sich so langsam die Gedanken breit, was denn danach kommen soll. Ich weis wo meine Reise rein physisch hin gehen soll, doch weiß ich noch nicht so recht was dann passiert. Wir haben inzwischen zwei Drittel hinter uns gebracht, mehr als 2000 km. Die Tage fangen an, gezählt zu werden. Ich kann mir schon jetzt kaum vorstellen, wie es denn sein wird, wenn ich mal nicht mehr jeden Tag durchschnittlich 25 Kilometer auf die Sohle bringe.

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Arthur’s Pass – Wenig Motivation im Tank

Irgendwie schien ich zu sehr verwöhnt zu sein. Die vielen schönen Etappen scheinen mich abgestumpft zu haben. Ich laufe zwar immer noch durch die schönste Landschaft, die ich mir vorstellen kann, und trotzdem scheint meine Baseline so weit angehoben zu sein, dass ich die letzten Tage nicht so recht genießen konnte und so habe ich mich mehr oder weniger durch die Gegend geschleppt. Ich bin scheinbar dabei nicht der einzige, dem es so geht. Ich habe mich inzwischen mit einigen anderen Wanderern unterhalten, die in dasselbe Loch gefallen sind.

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Felsvorsprung der Erinnerungen

Ein anderer Weg muss gefunden werden. Ich traue mir von Mal zu Mal mehr zu; weiter entfernt und höher hinaus. Katzenartig bleibe ich an vertikalen Felsen kleben. Ich ziehe mich mit letzter Kraft empor, nur um gleich wieder auf der Suche nach meinem nächsten Opfer zu sein. Ziel ist es, keine nassen Füße zu bekommen, oben drauf zu bleiben und ohne den Trail zu benutzen, oben am Ziel anzukommen.

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Auf dem Höhepunkt des Te Araroa

Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, Erfolge, die andere groß feiern, als für mich nicht so bemerkenswert abzutun. Das war bei all meinen Schulabschlüssen so, wo ich immer gut war, ohne wirklich viel dafür tun zu müssen, im Beruf habe ich immer gute Beurteilungen bekommen oder wurde sogar gelobt, ohne dass ich mich dafür abgemüht habe, und hier auf dem Trail schaffe ich im Schnitt über 20 km am Tag, was sich schon nicht mehr nach einer besonders herausragenden Leistung anfühlt. Wenn ich meinen Freunden und meiner Familie erzähle, was ich hier mache, können sie es meistens kaum glauben.

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Wanaka

Aus unserer Perspektive ist es so viel mehr, es ist die Anstrengung beim Aufstieg der Berge, die mit den Aussichten belohnt werden, es ist der Spaß den wir verspüren, wenn wir versuchen die herabplätschernden Bäche und Flüsse zu überqueren, ohne dabei nasse Füße zu bekommen, das Gefühl an unseren Füßen über einen weichen Waldboden zu laufen, anstatt über harten Fels.

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Freier Fall

Mich hat es keine Überwindung gekostet, im Tandem aus 4000 m Höhe zu springen, nicht einmal mein Herzschlag war spürbar erhöht. Ich frage mich tatsächlich, was es braucht, um mich in Aufregung zu versetzen. Wie geht es euch denn damit? Geht es euch wie mir, dass euch kaum etwas in Aufregung versetzen kann? Bei mir fängt das Herz eigentlich nur an zu rasen, wenn ich mir eine schwierige Situation zu sehr durch den Kopf gehen lasse. Spontanität und schnelles Handeln ist dabei der Schlüssel, nicht erst in Aufregung zu geraten. Ich frage mich, ob ich mir das Aufgeregtsein irgendwie abtrainiert habe oder ob das einfach nur Teil meiner Natur ist.

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Die letzten 42 km – Marathon ins Ziel

Es ist jetzt ein paar Tage her, seit ich den Trail zusammen mit einigen anderen beendet habe. Anzukommen war eine wahre Erleichterung. Es ging Berg ab und ich konnte gerade noch die letzten Meter bis zum Sterlig Point, dem finalen Punkt des Te Araroa, „rennen“. Meine Beine haben keinen weiteren Schritt mehr zugelassen. Ich hatte mir schon in Te Kuiti, auf der Nordseeinsel, in den Kopf gesetzt, meinen Plan, einen Marathon zu laufen, als die letzte Etappe des Trail umzusetzen. Plötzlich war es nicht nur eine Idee, sondern in greifbarer Reichweite.

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Das Ende des Te Araroa – Ausrüstung die ich wirklich gebraucht habe

Mehr als 3000 Kilometer haben gezeigt, welches Equipment tatsächlich essentiell ist. Ich würde mich immer noch nicht als vollkommenen Puristen bezeichnen, doch hat jeder Schritt mir gezeigt, dass jedes Kilo zählt und was ich wirklich “brauche”. Bis auf mein Notfallset habe ich jeden Gegenstand, den ich bei mir hatte, täglich genutzt.

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Ein Jahr auf Reisen

Vor zwei Jahren habe ich beschlossen, nicht mehr Geld zu verdienen, sondern mein angespartes Geld auszugeben, um die Welt zu entdecken. Vor einem Jahr habe ich diese Idee in die Tat umgesetzt. Seitdem habe ich unzählige Abenteuer erlebt, sieben Länder auf zwei Kontinenten besucht und über 4000 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. 

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